237 Seiten, Softcover, 2016; ISBN: 978-3-95757-161-8;Preis: 18,00
Wer erbt, interpretiert. Er steht vor einem Rätsel, das sich gegen die Sinnstiftung sträubt. Wer im emphatischen Sinne erbt, das heißt, sich dem Moment des radikalen Erbens zu öffnen vermag, wird zu interpretieren nicht aufhören können, und eine jede wirkliche Interpretation ist ihrerseits von dem Begriff und der Erfahrung des Erbens – dem auslegenden Fragen nach den sich unentwegt verändernden Bedeutungen des Überlieferten – unabtrennbar. Gerhard Richter unternimmt hier den Versuch, den Begriff und die Erfahrung eines intellektuellen Erbes unter den Vorzeichen seiner zugleich stets eingeforderten und außer Kraft gesetzten Lesbarkeit exemplarisch in Szene zu setzen.