Duttlinger/Weidner (Hg): Der Journalist als Produzent. Walter Benjamins publizistische Texte und die Medienlandschaft der Zwischenkriegszeit

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Carolin Duttlinger and Daniel Weidner (Eds.): Der Journalist als Produzent. Walter Benjamins publizistische Texte und die Medienlandschaft der Zwischenkriegszeit

Special Issue, Monatshefte, June 2023, 115 (2)

US ISSN 0026-9271/ e-ISSN 1934-2810

https://mon.uwpress.org/content/115/2/147

 

Since the eighteenth century, literary authors have been dependent on journalism while also contributing to this field; these mutual links become particularly pronounced in the Weimar Republic, when many writers turn to journalistic writing to supplement their income and enhance their public profile. This essay sets out the vibrancy of the Weimar journalistic landscape, where the feuilleton, or review section, shaped public debate and where literary and cultural magazines offered authors unprecedented scope to publish ambitious texts for a wide readership. One of the most versatile and prolific such voices is Walter Benjamin, whose journalism is inextricably linked to his ‘serious’ large-scale projects. And yet his journalistic publications are rarely studied in their own right and even less so within their original contexts, where they form part of a network of authors, texts, and media. This special issue undertakes such contextual readings, looking at Benjamin’s strategic links both within the Weimar Republic and beyond its geographical and temporal borders.

 

  • Carolin Duttlinger, Daniel Weidner: ‘The Journalist as Producer: Mapping the Scene’, pp. 147-155.
  • Hansjakob Ziemer: ‘Der Journalist als Menschentypus. Walter Benjamin und der Professionalisierungsdiskurs um 1930’, pp. 156-169.
  • Sophia Buck: ‘Walter Benjamin and Ssofia Fedortschenko: Intercultural and Intermedial Aspects of a “Failed” Transfer’, pp. 170-188.
  • Meindert Peters: ‘Benjamin in i10: Journalistic Networks, Exchange, and Reception behind a Dutch, Multi-Lingual, Avant-Garde Magazine’, pp. 189-203.
  • Kevin Drews: ‘Benjamins zeitdiagnostische Rezensionstätigkeit zwischen Text und Kontexten. Exemplarische Analysen eines Spannungsverhältnisses’, pp. 204-222.
  • Tom Vandeputte: ‘Writing at the End: Benjamin, Kraus, and the Image of Journalism’, pp. 223-235.
  • Matthew Handelman: ‘Walter Benjamin and the Networks of the Frankfurter Zeitung’, pp. 236-256.
  • Sofia Cumming: ‘Berlin—Paris—Marseille: Walter Benjamin and Les Cahiers du Sud’, pp. 257-271.

Kevin Drews: Inmitten der Extreme. Ästhetik und Politik bei Walter Benjamin und Salomo Friedlaender

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Kevin Drews: Inmitten der Extreme. Ästhetik und Politik bei Walter Benjamin und Salomo Friedlaender
Paderborn: Fink/Brill 2023
ISBN: 978-3-7705-6768-3
658 Seiten
89 €

Walter Benjamin hat sein Denken und Schreiben verschiedentlich als Ausdruck von extremen Konstellationen gedeutet. Doch welche konkreten Schreibverfahren resultieren daraus? Die Studie untersucht diese Frage anhand einer einflussreichen intellektuellen Begegnung, die in der Benjamin-Forschung bisher kaum berücksichtigt wurde: Benjamins Rezeption von Salomo Friedlaenders ‚Schöpferische Indifferenz‘. Entlang einer vergleichenden Untersuchung wird gezeigt, wie beide Autoren die Denkfigur der ‚Polarität‘ als zeitdiagnostisches Erkenntnismedium nutzen, um die Krisen, Spannungen und Extreme der Zeit auf ihren Begriff zu bringen. Mit den Untersuchungen von konkreten Einflüssen und intertextuellen Verweisen erschließt die Arbeit einen Knotenpunkt der kleinteiligen intellektuellen Debatten, in denen Benjamins Schriften verortet sind und leistet zugleich einen Beitrag zur Wiederentdeckung des Philosophen und Schriftstellers Salomo Friedlaender.

Kevin Drews ist Literaturwissenschaftler und arbeitet derzeit im DFG-Projekt „Literarische Chronistik“ (Universität Halle) an einer Studie über chronistische Schreibverfahren in Romanen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er hat Geschichte und Deutsche Literatur in Bochum und Berlin studiert und war anschließend Stipendiat und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hamburg, wo er 2021 promoviert wurde.

Stephan Grotz: Walter Benjamins Auerbach

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Stephan Grotz: Walter Benjamins Auerbach – Ein wiedergefundenes Buch aus seiner verschollenen Bibliothek
Mit zwei Porträt-Holzschnitten von Christian Thanhäuser und weiteren Abbildungen
Edition Thanhäuser, Ottensheim / Donau, Oktober 2022
978-3-903409-05-7
54 Seiten, 20 Euro

Walter Benjamin (1892-1940), den Hannah Arendt als den „bedeutendsten Kritiker“ seiner Zeit bezeichnete, war auch ein passionierter Leser und Büchersammler. Aufgrund seiner erzwungenen Emigration und Flucht muss seine Bibliothek heute zum größten Teil als verschollen gelten.

Es ist daher eine kleine Sensation, wenn nun ein Exemplar aus dieser Büchersammlung wieder aufgetaucht ist; und zwar nicht irgendein Buch, sondern die Dante-Arbeit von Erich Auerbach (1892-1957), einem der bekanntesten deutschen Literaturwissenschaftler des 20. Jahrhunderts.

Benjamin hat in diesem Exemplar Randnotizen angebracht, und so können wir ihm quasi über die Schultern schauen bei seiner Lektüre dieses ingeniösen Buches, das ihn zu bemerkenswerten Reflexionen, etwa zum Begriff der Mimesis oder der Esoterik, inspiriert hat.

Sigrid Weigel: Walter Benjamin. La créature, le sacré et les images

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Sigrid Weigel: “Walter Benjamin. La créature, le sacré et les images.”
Traduction de Marianne Dautrey
Éditions Mimésis, Sesto San Giovanni, 2021
392 Seiten
ISBN : 978-8-869-76168-3
30.00 Euro

Dans ce livre Sigrid Weigel nous présente l’analyse détaillée de certains aspects fondamentaux de la production de Walter Benjamin. Organisé en un avant-propos suivi par 10 chapitres divisés en trois grandes parties, le livre aborde une série de questions qui vont du rapport entre le sacré et la création, à l’interprétation de textes de Goethe, Brecht et Kafka, jusqu’à la théorie de l’art, des images et des médias. Paru en Allemagne en 2008, le livre s’est vite imposé comme un de textes de référence sur la pensée de Walter Benjamin ­: avec cette traduction française, il deviendra aussi en France un des livres incontournables pour tous ceux qui s’intéressent à l’œuvre de cet auteur fondamental de la première moitié du XXe siècle.

Sigrid Weigel est philosophe et théoricienne de la littérature et de la culture de renommée internationale. Elle a fondé et dirigé pour longtemps le ZfL (Zentrum für Literatur- und Kulturforschung) à Berlin. Entre ses publications principales on trouve des livres en allemand et en anglais sur la pensée de Walter Benjamin (Body-Image and Image-Space: Re-reading Walter Benjamin, 1996), sur la théorie des images (Grammatologie der Bilder, 2015) sur le statut du visage entre arts et culture (Gesichter. Kulturgeschichtliche Szenen aus der Arbeit am Bildnis des Menschen, 2013 et Das Gesicht. Bilder, Medien, Formate, 2017), ainsi que la direction de plusieurs livres collectifs et d’éditions d’auteurs comme Aby Warburg.

Walter Benjamin: Texte über Städte, Berichte, Feuilletons

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Walter Benjamin: Texte über Städte, Berichte, Feuilletons
Hrsg. von Bernhard Veitenheimer in Zusammenarbeit mit Klaus Reichert
Bd. 14 der kritischen Gesamtausgabe Werke und Nachlaß
Im Auftrag der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur hrsg. von Christoph Gödde, Henri Lonitz und Thomas Rahn
Berlin: Suhrkamp Verlag 2021
Halbleinen, 1903 Seiten, ISBN: 978-3-518-58767-6

Die Physiognomie von Städten, das Sammeln von Büchern und die Didaktik von Ausstellungen, der französische Faschismus und die Gaskriegsgefahr, Neuigkeiten aus dem kulturellen Leben, Evolutionstheorien und die eigenen Träume: Walter Benjamins seit 1925 für Zeitungen und Zeitschriften verfasste Texte, geschrieben in Paris, Moskau und Berlin, sind weit mehr als journalistische Brotarbeiten. Sie schlagen theoretische und sprachliche Funken aus einer Vielzahl von Themen, zeigen Benjamin als Meister der kleinen Form und als herausragenden Beobachter seiner Zeit.
Der Band versammelt Essays und essayistische Miniaturen, kritische Berichte, illustrierte Artikel, Interviews, Repliken, Würdigungen, Glossen und Satiren sowie Beiträge für Anthologien. Durch die Präsentation aller überlieferten Entwürfe und Fassungen ermöglicht die Edition erstmals den genauen Nachvollzug von Benjamins Schreibarbeit, etwa an dem großen Moskau-Essay, dessen besonders dicht dokumentierte Textgenese fasziniert. Der Kommentarband liefert die nötigen Kontextualisierungen und bietet eine Fülle neuer Quellen. Dokumentiert werden zeitgenössische Übersetzungen von Texten Benjamins ebenso wie bislang unbekannte Reaktionen auf seine Arbeiten – darunter ein Plagiat von überraschender Seite.