Walter Benjamin: Texte über Städte, Berichte, Feuilletons

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Walter Benjamin: Texte über Städte, Berichte, Feuilletons
Hrsg. von Bernhard Veitenheimer in Zusammenarbeit mit Klaus Reichert
Bd. 14 der kritischen Gesamtausgabe Werke und Nachlaß
Im Auftrag der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur hrsg. von Christoph Gödde, Henri Lonitz und Thomas Rahn
Berlin: Suhrkamp Verlag 2021
Halbleinen, 1903 Seiten, ISBN: 978-3-518-58767-6

Die Physiognomie von Städten, das Sammeln von Büchern und die Didaktik von Ausstellungen, der französische Faschismus und die Gaskriegsgefahr, Neuigkeiten aus dem kulturellen Leben, Evolutionstheorien und die eigenen Träume: Walter Benjamins seit 1925 für Zeitungen und Zeitschriften verfasste Texte, geschrieben in Paris, Moskau und Berlin, sind weit mehr als journalistische Brotarbeiten. Sie schlagen theoretische und sprachliche Funken aus einer Vielzahl von Themen, zeigen Benjamin als Meister der kleinen Form und als herausragenden Beobachter seiner Zeit.
Der Band versammelt Essays und essayistische Miniaturen, kritische Berichte, illustrierte Artikel, Interviews, Repliken, Würdigungen, Glossen und Satiren sowie Beiträge für Anthologien. Durch die Präsentation aller überlieferten Entwürfe und Fassungen ermöglicht die Edition erstmals den genauen Nachvollzug von Benjamins Schreibarbeit, etwa an dem großen Moskau-Essay, dessen besonders dicht dokumentierte Textgenese fasziniert. Der Kommentarband liefert die nötigen Kontextualisierungen und bietet eine Fülle neuer Quellen. Dokumentiert werden zeitgenössische Übersetzungen von Texten Benjamins ebenso wie bislang unbekannte Reaktionen auf seine Arbeiten – darunter ein Plagiat von überraschender Seite.

Carlo Salzani: Walter Benjamin and the Actuality of Critique. Essays on Violence and Experience

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Carlo Salzani: Walter Benjamin and the Actuality of Critique. Essays on Violence and Experience
Cambridge Scholars Publishing, 2021
ISBN: 1-5275-7168-8
ISBN13: 978-1-5275-7168-6
Price: £61.99

The striking actuality of Walter Benjamin’s work does not rest on a supposed “usefulness” of his philosophy for current concerns, but rather on the high “legibility” to which his oeuvre has come in the present. Indeed, this legibility is a function of critique, which unearths the truth-content of a work in a constellation of reading with the present, and assures thereby that the work lives on. Following this methodological tenet, this book approaches Benjamin’s work with two foci: the actuality of his critique of violence, a central and unavoidable topic in the contemporary political-philosophical debate, and the actuality of his critique of experience, which perhaps is not as conspicuous as that of his critique of violence but constitutes, nonetheless, the bedrock upon which his whole philosophy rests.

Walter Benjamin: Fragmento, Umbralidad, Fantasma. Claves conceptuales

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Víctor Alberto Guerrero Apráez
Walter Benjamin: Fragmento, Umbralidad, Fantasma. Claves conceptuales
Libro completo
Editorial Pontificia Universidad Javeriana, 2020
ISBN 9789587815849 / 9789587815856 (ePub)

The book approaches three conceptual tools developed by Benjamin across his work which allowed him to sustain his emancipatory intellectual project and had a powerful influence on contemporary thinkers. The fragment is a tactical concept that seeks to avoid the trap of illusory totalization taken from the early german romanticism and employed in “Kapitalismus als Religion” –whose content is critically related to the insights made by Deleuze in his first published text “Christ and the Bourgeoisie”- that counterpoints Carl Schmitt’s interpretation of “Political Romanticism”, as the beginning of a long and contentious theoretical confrontation whose main stages are examined: the failure of his doctoral thesis is interpreted from the implications of his fragmentary and messianic thinking to analyze the deep differences which opposed radically Benjamin to the Weimar academic system. The threshold as historical and topological notion present since his dissertation and refined through the years made it possible logically and ontologically to consider the indecibility between exception and normality, culture and barbarism. The ghost is a hermeneutical category whose importance grew gradually until it became crucial for the analysis of the capitalistic society and the understanding of modernity as a new type of coalescence between materiality and spectrality. Illusionary phantasmagoria and corporeal bodies, as one of the crucial axes in the “Arcades Projekt”, not entirely developed by Benjamin, given the irruption of the Nazi deadly specters, to explore the way for a renewed understanding of the most famous ghost´s tales in the XIX century, “The Turn of the Screw” by Henry James, to which he made one his most favorable comments.

Víctor Guerrero Apráez, M.A, Professor at Pontificia Universidad Javeriana, Bogotá, Political Sciences Faculty. Author of “Colombian Civil Wars: Negotiation, Regulation, and Memory” (2016); “The Recognition of Belligerency” (2017); “Theopolitical battles: Carl Schmitt and his adversaries”

Wolfgang Bock: Gewaltkritik. Politik, Populismus und Parlamentarismus bei Walter Benjamin, Carl Schmitt, Georges Sorel und Giorgio Agamben

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Wolfgang Bock: Gewaltkritik. Politik, Populismus und Parlamentarismus bei Walter Benjamin, Carl Schmitt, Georges Sorel und Giorgio Agamben
Würzburg: Königshausen und Neumann 2021
416 Seiten
ISBN 978-3-8260-7291-8

Politisch denkende Menschen sehen sich am Anfang des 21. Jahrhundert mit einer Machtkonstellation und einem internationalen Aufstieg des rechten Populismus und Autoritarismus konfrontiert, die Apologeten des Fortschritts einige Jahrzehnte zuvor nicht mehr für möglich gehalten hätten. Walter Benjamin hatte dagegen eine andere Idee von politischem Fortschritt. Er machte sich keine Illusionen darüber, dass das faschistische Prinzip in einer anderen Konstellation wieder auftauchen könne.

Damit erhält gerade Benjamins sperriger Text Zur Kritik der Gewalt von 1921 einhundert Jahre nach seinem ersten Erscheinen eine neue Aktualität. Diese hängt auch damit zusammen, dass er sich Gedanken über eine andere als eine rechte Kritik des Parlamentarismus macht. Benjamin bildet damit einen Antipoden zu den völkischen Vertretern einer Parlamentarismus-Kritik nach dem Ersten Weltkrieg, die heute in einem neuen Gewand wiederkehrt. Seine bisher kaum verstandene Vorstellung von Politik tritt erst deutlich hervor, wenn man sie mit diesen heutigen Phänomenen verknüpft. Der Kulturwissenschaftler Wolfgang Bock liest die Texte Schmitts, Benjamins, Sorels, Agambens und anderer auf diese Perspektive hin. Seinem Buch liegen Vorlesungen und Diskussionen zugrunde, die er 2019 als Gastprofessor an der Juristischen Fakultät von Göteborg in Schweden gehalten hat.

Wolfgang Bock, Jahrgang 1957, ist ordentlicher Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Bundesuniversität von Rio de Janeiro URFJ in Brasilien. Nach Forschungs- und Lehrtätigkeiten an der Universität Bremen, der Bauhaus-Universität in Weimar und vielen Gastprofessuren in Europa und Südamerika befasst er sich weiterhin mit ästhetischer Theorie und Politik in verschiedenen internationalen Forschungszusammenhängen. Zuletzt erschienen ist von ihm: Dialektische Psychologie Adornos Rezeption der Psychoanalyse (2018 im Springer Verlag, 764 Seiten). In Vorbereitung für 2021 befindet sich ebenfalls das Buch Kunst und Angst. Søren Kierkegaard und der Film The Square Zum Verhältnis von Moderne, Melancholie und Gewalt. Mit einem Anhang über Walter Benjamin als Leser Søren Kierkegaards, Würzburg: Königshausen & Neumann, ca. 216 Seiten.

Christine Blättler: Benjamins Phantasmagorie. Wahrnehmung am Leitfaden der Technik

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Christine Blättler: Benjamins Phantasmagorie. Wahrnehmung am Leitfaden der Technik
Taschenbuch, 280 Seiten mit 5 Abbildungen
DEJAVU Theorie 2021
ISBN 978-3-9823146-0-0

Das schillernde Wort Phantasmagorie figuriert als romantische Leitmetapher für geisterhafte, unheimliche und irrationale Erscheinungen. Für diese wiederum weisen die Künste ein besonderes Sensorium auf, und auch die Philosophie braucht sie keineswegs als ein “Anderes der Vernunft” auszugrenzen. Dieses Buch nimmt seinen Weg über den technischen Ursprung der Metapher: Um 1800 treten mit der Projektion bewegter Bilder neuartige Inszenierungen der Laterna magica auf, die ein Kapitel aus der Vorgeschichte des Kinos darstellen. Die Phantasmagorien dienten weder dazu, einen neuen Gespensterglauben zu etablieren, noch «den Menschen» als unvernünftiges Wesen festzuschreiben. Stattdessen speisten sie sich aus einer Spannung zwischen sinnlicher Wahrnehmung und Verstand, die bis heute Theoriearbeit herausfordert.

Im Gespräch mit Walter Benjamins Spätwerk widmet sich dieses Buch Phänomenen von der Kinohöhle bis zum Kosmos des “Anthropozäns”. Über verschiedene Stationen erkundet es Beziehungen zwischen Technik und Imagination, Wahrnehmung und Wissen. So untersucht das Buch, wie sich im Herz der Aufklärung Blendwerk behauptet und wie sich die Phantasmagorie vom Fetisch unterscheidet. Es verfolgt, wie sich der Blick vom metaphysischen Sinn auf dinglichen Eigensinn, auf menschliche Sinne und Sinngebilde verschiebt. Es beobachtet, wie kollektive Wunsch- und Angstbilder zur Darstellung kommen und darüber den Fortschrittsglauben problematisieren. Und es geht der Frage nach, was Geschichte heißt, und wie diese über phantasmagorische Bilder erneut philosophisch relevant wird. Es treten auf: Charles Baudelaire, Richard Wagner, Friedrich Nietzsche, Karl Marx, Auguste Blanqui, Rosa Luxemburg.

Christine Blättler ist Professorin für Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Nach dem Physikum in Humanmedizin studierte sie Philosophie und Slawistik in Bern, Fribourg und Chabarovsk, promovierte zum Extremen Prager Realismus und habilitierte sich zur Figur der Serie. Sie arbeitete am Historischen Wörterbuch ästhetischer Grundbegriffe, lehrte und forschte in Berlin, Stanford und Wien. In ihrer Forschung befasst sie sich mit Wissenschaft, Technik und Kunst als kulturellen Formen. Herausgegebene Bücher: Der Gesandte. Alexandre Kojèves europäische Missionen (2021), Walter Benjamin. Politisches Denken (2016, mit Christian Voller), In Gegenwart des Fetischs. Dingkonjunktur und Fetischbegriff in der Diskussion (2014, mit Falko Schmieder), Ränder der Enzyklopädie (2012, mit Erik Porath), Kunst der Serie. Die Serie in den Künsten (2010).